NaturVerrückt
Auswirkung von Wetter und Klima auf die Phänologie heimischer Wildgehölze und landwirtschaftlicher Kulturpflanzen
Die Forschungsdisziplin der Phänologie untersucht Zusammenhänge der Pflanzen- und Tierentwicklung mit dem jahreszeitlichen Witterungsverlauf und wird als Klimaimpaktindikator immer wichtiger. Pflanzen wirken dabei als sehr empfindliche, integrierende Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre und reagieren mit zunehmend früheren Blüte- oder Fruchtzeitpunkten unmittelbar auf die „verrückte“ Temperaturentwicklung der letzten Jahre. Die Folgen sind vielfach noch nicht abschätzbare Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft. Mit systematischen phänologischen Beobachtungen des Zeitpunktes von Austrieb, Blüte oder Fruchtreife können die Konsequenzen des globalen Temperaturanstiegs auch von Laien gut erkannt werden.
Im Forschungsprojekt NaturVerrückt erhoben Schüler/innen aus fünf landwirtschaftlichen Fachschulen wissenschaftlich fundierte phänologische Daten an eigens gepflanzten Hecken und auf ihren landwirtschaftlichen Versuchsflächen. Über eine gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte Phäno-App wurden die Daten von den Klassen direkt in das phänologische Beobachtungsnetzwerk der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sowie die europäische phänologische Datenbank eingespeist und stehen so auch anderen Forschungs- und Bildungsinitiativen zur Verfügung. Mithilfe von am Schulgelände erhobenen Witterungsdaten wurden Zusammenhänge zwischen Temperaturverlauf und Naturentwicklung der Wildgehölze und landwirtschaftlichen Kulturarten erforscht und so Auswirkungen der Klimaänderung analysiert. Die jeweilige Naturentwicklung an den Schulstandorten und die „naturverrückte“ Forschungsarbeit der Schüler/innen konnten dabei über eine Vernetzungswebseite von der interessierten Bevölkerung live mitverfolgt werden.
Im Rahmen des zusätzlichen Citizen Science-Bausteins „FarbVerrückt“ beobachteten Schülerinnen und Schüler österreichweit Pflanzen und schickten Bilder ihrer Beobachtungen über eine App an die ZAMG. Dabei unterstützten sie u.a. die Erforschung der Herbstverfärbung von Blättern.
Ziel des Projekts „NaturKalender, das erweiterte phänologische Citizen Science Beobachtungsnetz Österreichs" war die Sammlung und graphische Echtzeitdarstellung qualitativ hochwertiger phänologischer Beobachtungen mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern in Österreich.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.