Think Spatial!
Jugendliche entwickeln und testen Werkzeuge zum räumlichen und visuellen Forschen und Lernen
Gestaltungskompetenz zu fördern, sollte das Ziel aller Bildungseinrichtungen sein, um Jugendliche zu motivieren die Zukunft aktiv mitzugestalten. Die interaktive Anwendung von Medien und Mitteln ist dabei eine Schlüsselkompetenz, die zunehmend auch Kenntnisse der Nutzung digitaler Technologien benötigt. Besonders Geographische Informationssysteme (GIS) können durch die Unterstützung bei Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Bewertungsprozessen zum Aufbau von Gestaltungskompetenz beitragen. Jugendliche wachsen zwar mit diesen Technologien auf, die Nutzung beschränkt sich jedoch oft auf wenige, dafür umso intensiver genutzte Anwendungen wie Spiele oder soziale Netzwerke.
Im Projekt Think Spatial! wurde gemeinsam mit Schüler/innen ein interaktives Lernwerkzeug entwickelt, welches es erlaubt, räumliche Aspekte ihres Alltagslebens zu erforschen. Die Jugendlichen erhoben Anwendungen und analysierten sie im Hinblick auf ihre Eignung für den Unterricht. Das Wissen und die Bedürfnisse der Jugendlichen waren zentral für eine zielgruppengerechte Umsetzung. Neben der Softwareentwicklung erarbeiteten die Jugendlichen eigene Forschungsfragen und setzten diese mit der Applikation um. So wurden typische Arbeitsschritte eines Forschungsprojekts wie Datenerfassung und -auswertung, Visualisierung sowie Kommunikation der Ergebnisse nachvollziehbar. Die Integration sozialer Netzwerke erlaubte die Einbindung weiterer Personen für eine breitere Datenbasis und differenziertere Auswertung.
Eine begleitende Evaluierung analysierte den Entwicklungsprozess, die Eignung des Tools zur Förderung der Gestaltungskompetenz und die Akzeptanz im Unterricht. Die Erarbeitung von Schulungsmaterialien für künftige Nutzer/innen vermittelte den Jugendlichen Kompetenzen für die Wissenskommunikation und sicherte eine Nutzbarkeit des Tools über das Forschungsprojekt hinaus.
Die Zusammenarbeit mit den Schulen erfolgte nach einem transdisziplinären Ansatz. Die Schüler/innen und Lehrpersonen waren in alle Arbeitsschritte eingebunden, trugen mit ihrem Expert/innenwissen ganz wesentlich zum Projekt bei und gestalteten und entwickelten damit von Anfang an „ihre“ Applikation mit. Das Wissenschaftsteam begleitete diesen Prozess und brachte das fachliche Wissen für die entsprechenden Umsetzungsschritte ein.
Die zweijährige Kooperation ermöglichte die Implementierung einer kompetenzorientierten Didaktik. Die involvierten Schüler/innen wurden im Laufe des Projekts mit neuen Kenntnissen und Fertigkeiten ausgestattet. So lernten sie im Rahmen von einzelnen Methodenworkshops unterschiedliche Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens kennen und konnten diese in den jeweiligen Arbeitspaketen gleich selbst anwenden.
Ziel des Projekts „Lehmbau im Weinviertel: Weiterentwicklung von Methoden und Werkzeugen aus Wissenschafts-Schulkooperationen zur Implementierung eines Citizen Science Projekts“ war es, mithilfe der Bevölkerung lokales und historisches Wissen über Lehmbauten sowie deren Baubestand zu sammeln.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.