AlmWaal

Bewässerung von Wiesen und Weiden in der alpinen Kulturlandschaft - Bedeutung einer alten Kulturtechnik für Biodiversität und Almwirtschaft

Almen sind reich an Biodiversität. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung trägt wesentlich zur hohen Biodiversität in der Alpinen Kulturlandschaft bei. Österreich hat rund 9.000 Almen und 500.000 ha Almweiden, Südtirol hat rund 1700 Almen. Der hohe Stellenwert der Almen in der Gesellschaft spiegelt sich auch in Förderprogrammen wieder, die die Fortführung einer nachhaltigen Almwirtschaft zum Ziel haben.

Trotzdem breiten sich auf Almweiden und ehemaligen Bergmähdern Zwergstraucharten oder Borstgras aus und verdrängen Weiden mit hoher Biodiversität. Nutzungsauflassung ist die Folge. Wenn auf Almen Zwergsträucher wie Almrosen oder Wacholder zurückgeschnitten (geschwendet) werden, stellt sich ohne Begleitmaßnahmen wie Kalkung oder Düngung meist eine „sekundäre Verheidung“ mit Heidelbeeren oder Preiselbeeren ein. Flächen mit sekundärer Verheidung sind zentrale Problembereiche auf Almen.

In der Vergangenheit haben in vielen Regionen im Alpenraum Bauern ihre Almweiden und Bergmahdflächen bewässert. Dazu haben sie einfache, schmale Bewässerungsgräben angelegt, aus denen das Wasser von Bächen ausgeleitet wurde. Das Wasser rieselte großflächig über die Mähder und Almweiden und versorgte die Böden mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Noch heute erkennt man bei ehemaligen Bewässerungskanälen große Unterschiede in der Artenvielfalt der Weiden. Die Bewässerung von Almweiden wird heute kaum mehr praktiziert. Nur Relikte dieser alten Kulturtechnik sind noch häufig als Spuren in der Landschaft anzutreffen.

Das Forschungsprojekt fand heraus, wo diese Technik praktiziert wurde und welche Bedeutung die Technik für Biodiversität, landwirtschaftliche Erträge und Kulturlandschaft hat. Des Weiteren wurden Kosten und Nutzen anderen Methoden der Weideverbesserung gegenübergestellt und Empfehlungen für die Almbewirtschaftung abgeleitet.

Die Forschungsarbeiten erfolgten mit drei landwirtschaftlichen Fachschulen in Kärnten, Salzburg und Südtirol. Die Partnerschulen haben einen Schwerpunkt in Almwirtschaft. Schüler/innen bekamen Einblicke in wissenschaftliche Arbeitsweisen und lernten Forschungsmethoden praktisch anzuwenden. Sie führten Geländearbeiten durch, brachten sich bei Workshops und Exkursionen ein, führten Interviews und lernten wichtige Daten richtig zu erfassen und zu analysieren. Die Zusammenarbeit mit Experten und drei Schulen förderte die sozialen Kompetenzen und die Zusammenarbeit in Teams.
Darüber hinaus ermöglichten Sommerpraktika einzelnen Schüler/innen, erste Berufserfahrungen in einem naturwissenschaftlichen Forschungsbereich zu sammeln.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.