Das Ende (m)einer Kindheit?
Die Rettung jüdischer Kinder aus Österreich 1938-41
Das Projekt nahm die historische Forschung zur Rettung der ca. 2.800 jüdischen Kinder und Jugendlichen durch sog. „Kindertransporte“ aus Österreich 1938-41 zum Ausgangspunkt, sich mit der Frage nach Definitionen und Kriterien von Kindheit zu beschäftigen.
Das erste Teilprojekt erhob im Rahmen eines anonym ausgewerteten Interviewprojekts an einer 6. Klasse (ca. 25 Schüler/innen) die Kriterien der eigenen Kindheit und deren Ende. Im zweiten Teilprojekt werteten eine 6. und zwei 7. Klassen an beiden Partnerschulen (ca. 75 Schüler/innen) Video- und Audio-Interviews sowie Lebenserinnerungen ehemaliger Kindertransport-Kinder aus Österreich aus. Im Fokus standen Fragen nach Wahrnehmung von Brüchen, Anpassungsstrategien an neue Lebensumstände und Integration sowie der Prozess des Erinnerns. Dabei war auch der Erkenntnisprozess der Schüler/innen Gegenstand der Untersuchung. Das dritte Teilprojekt (Dissertation von Merethe Jensen) erforschte die bisher in der Forschung noch kaum berücksichtigten Kindertransporte aus Österreich nach Skandinavien und arbeitete die Ergebnisse der Schüler/innen in einem Kapitel über „Das Ende der Kindheit?“ ein.
In interdisziplinären Workshops erhielten die Schüler/innen eine Einführung in historische und sozialwissenschaftliche Forschung, Entwicklungspsychologie, Analyse von autobiographischen Texten und in die Methoden der Oral History bzw. Interviewtechnik. In den für alle Teilnehmer/innen gemeinsamen Zeitzeugengesprächen mit ehemaligen Kindertransport-Kindern, Workshops und der Abschlusstagung konnten sie die erlernten Interview- und Präsentationstechniken in die Praxis umsetzen.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.