Making Democracy
Aushandlungen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität unter Jugendlichen
Das Projekt untersuchte alltägliche Aushandlungsformen demokratischer Grundwerte (Freiheit, Gleichheit, Solidarität) durch Jugendliche. Gemeinsam mit einem Team aus Forschenden, Künstlerinnen und Künstlern, Vermittlerinnen und Vermittlern sowie Lehrpersonen erforschten die Jugendlichen die vielfache Weise, in der sich in ihrem täglichen Leben demokratische Grundfragen von persönlicher Autonomie und deren Einschränkung, von Gleichheit und Ungleichbehandlung, von Solidarität und Ausschluss stellen.
Das Forschungsziel bestand in einer Kartographie des alltagskulturellen Aushandlungsraums von Demokratie. So können im Feld politischer Alltagskultur demokratietheoretische Annahmen bezüglich eines Wertekonflikts zwischen den Ansprüchen von Autonomie und Gemeinschaft oder zwischen Individualität und Solidarität an gelebter Praxis überprüft werden.
Neben wissenschaftlichen Zielen verfolgte das Projekt das praktische Ziel, demokratische Einstellungen der beteiligten Jugendlichen zu stärken. Vor dem Hintergrund der Annahme, dass in der „Postdemokratie“ (Crouch) die Erfahrung von politischer Handlungsmacht zunehmend blockiert ist, bedarf es der vermehrten Auseinandersetzung mit demokratischen Grundnormen. Diese Grundnormen informieren auch den Forschungsprozess selbst. Zu diesem Zweck wurden den Jugendlichen Methoden qualitativer Forschung vermittelt, um sie in die Lage zu versetzen, selbst Datenerhebungen und -interpretationen durchzuführen. Methodologisch erweiterte „Making Democracy“ Ansätze der partizipativen Forschung und der kritischen Kunstvermittlung. Die Ergebnisse wurden von den Jugendlichen in ein Theaterstück und eine Graphic Novel übersetzt und öffentlich präsentiert.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.