SLAVES

Schülerinnen und Schüler leiten eine Ausstellungsvorbereitung zu europäischen Sklaven

2019 wurde von der Universität Innsbruck zusammen mit Schloss Ambras Innsbruck die Ausstellung „Gefangen von Piraten: Sklaverei und Seeraub im Mittelmeer (1500-1800)“ durchgeführt. Diese Ausstellung wurde im Rahmen der 350-Jahr-Feier der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem FWF Projekt ESCAPE - European Slaves: Christians in African Pirate Encounters organisiert und beschäftigte sich mit einem geopolitisch bedeutsamen Phänomen der frühen Neuzeit: Vom 16. bis ins 19. Jhd. wurden von Europa und in Nordafrika intensiv Piraterie und Sklaverei betrieben. In der Ausstellung wurden autographe Manuskripte, Freikauflisten, Briefdokumente, bildliche Darstellungen, Kleidungstücke, Waffen, Gebrauchsgegenstände usw. von Opfern der Sklaverei wissenschaftlich erfasst und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für die dreimonatige Sommerausstellungen in Schloss Ambras wurden zwischen 50.000 und 60.000 Besucher/innen erwartet, wobei ein großer Prozentsatz des Ausstellungspublikums Familien mit Jugendlichen und Kindern waren.

Das Sparkling Science-Projekt versuchte daher, über die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Schüler/innen spezielle Zugänge, Interessen und Aspekte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die Ausstellungsplanung und -durchführung zu erarbeiten und in das Gesamtprojekt einfließen zu lassen. Hieraus konnten neue museumsdidaktische Ansätze zur Aufbereitung historischen Wissens entwickelt werden. Durch diese Gelegenheit, eine derart international besuchte Ausstellung aktiv mitzugestalten, erhielten Schüler/innen die einmalige Möglichkeit, eigene Forschungsideen und -ergebnisse einem breiten Publikum zugänglich zu machen und erlebten Disseminationsprozesse wissenschaftlichen Wissens und die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler/innen unmittelbar.

In die Ausstellungsvorbereitung wurden Schüler/innen von zwei Innsbrucker Schulen und die Lehrer/innenausbildung an der Universität Innsbruck eingebunden: Die Schulen kooperierten durch einen zweijährigen Projektunterricht, in dem sowohl wissenschaftliche Forschungsfragen erarbeitet wurden, als auch die spezifische Sichtweise von Jugendlichen für die Ausstellungsvorbereitung ergebnisoffen genutzt wurde. Begleitend wurden am Institut für Lehrer/innenbildung und Schulforschung (ILS) der School of Education und im Bereich Wirtschaftspädagogik am Institut für Organisation und Lernen (IOL) an der Universität Innsbruck über vier Semester verteilt Lehrveranstaltungen mit Schulpraktika an den Partnerschulen für Lehramtsstudierende angeboten, die inhaltlich in unmittelbarer Verbindung zum schulischen Projektunterricht und zum Sparkling-Science-Projekt standen.

Zusätzlich wurde ein Austausch zwischen den Innsbrucker Schüler/innen und nordafrikanischen Schüler/innen über eine E-Learning Plattform angeregt, um möglichst diversifizierte Forschungsergebnisse sicherzustellen.

Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.