Das Universum gleicht einem Fußball - oder doch nicht?
Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz von Schülerinnen und Schülern in mehrsprachigen Klassen durch metatextuelle Diskurse zu ungelösten Fragen der Naturwissenschaft
Metatextuelle Kompetenz ist die Fähigkeit, Texte zu analysieren, zu beurteilen und anhand dessen zu überarbeiten. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz und stellt somit eine Schlüsselqualifikation für das erfolgreiche Verfassen einer Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) dar. Davon ausgehend stand im vorgestellten Projekt die Frage im Mittelpunkt, wie metatextuelle Kompetenz von Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II gefördert werden kann.
Am Forschungsprojekt beteiligten sich vier Klassen aus zwei Grazer Schulen. Im Zuge der Auseinandersetzung mit ungelösten Fragen der Naturwissenschaft (z.B. „Warum haben Zebras Streifen?“) rezipierten, produzierten und begutachteten die Schülerinnnen und Schüler in Gruppen sowohl eigene als auch fremde wissenschaftliche Texte. Dabei zeichneten sie ihre Diskussionen, in denen sie Texte beurteilten, auch selbst auf und analysierten diese Gespräche auf einer Metaebene. Ziel war die Ausbildung metatextueller Kompetenz im Rahmen eines dreischrittigen didaktischen Settings, das die bereits vorhandenen metatextuellen Praktiken der Schülerinnen und Schüler aufgriff und mit bewährten Konzepten zur Förderung wissenschaftlichen Schreibens anreicherte und systematisierte. Darüber hinaus konnten sich die am Projekt teilnehmenden Jugendlichen um insgesamt acht Forschungsstipendien an der Universität Graz bewerben. Die Gewinnerinnen und Gewinner dieser Ausschreibung beteiligten sich im Rahmen eines mehrwöchigen Praktikums in den Sommerferien 2018 als Forschende an der vertiefenden Text- und Gesprächsanalyse. Von etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlernten die Stipendiatinnen und Stipendiaten zunächst die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und wendeten diese anschließend selbst unter Anleitung an. Ihre daraus gewonnene Expertise geben sie in weiterer Folge als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und sog. „VWA-Coaches“ in ihren Schulen an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weiter.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.