Ich spreche, also bin ich
Sprachkontaktforschung: Untersuchung und Dokumentation der Veränderungen der Muttersprachen von Schüler/innen mit Migrationshintergrund im österreichischen Schulalltag unter besonderer Berücksichtigung der Bezeichnungen für Verwandtschaftsverhältnisse und für antithetische Begriffe
Erforschung einer (eventuellen) Migrantenjugendsprache:
Die Schüler/innen der Oberstufe beschäftigten sich mit einem sehr wesentlichen Identitätsmerkmal des Menschen, nämlich der Sprache, und lernten das Gemeinsame in ihrer Vielfalt wahrzunehmen. Sie haben erfahren, dass Bezeichnungen, die man selbstverständlich für universell annimmt (wie z.B. Bruder, Schwester) in anderen Kulturkreisen differenziert ausgedrückt werden, wodurch sie gezwungen waren, traditionelle Rollenverteilungen zu reflektieren.
Die Sprachkontaktforschung untersucht u. a. das Phänomen, dass alltägliche Begriffe wie „Liebe/Hass, gut/schlecht, ja/nein“ verschieden sichtbar gemacht werden und sich dadurch Ansichten über Kompromisse und Harmoniebedürfnisse verändern können.
Ferner wurden kulturelle Traditionen wie Schrifttradition und Verschriftung von Sprachen mit geringer Schrifttradition dokumentiert. Das vorrangige Projektziel war die Erkenntnis, dass innerhalb der Sprachenfamilien mehr gemeinsame Faktoren vorhanden sind als trennende, dass z.B. das Kurdische mehr Ähnlichkeiten mit dem Deutschen aufweist als eine slawische Sprache, die geografisch näher angesiedelt ist.
Durch die Reflexion über Nähe und Ferne und verschiedenes Rollenverhalten in Schule und Familie wurden neue Erkenntnisse für Problemlösungen gefunden.
Die Arbeit an der Schrift bzw. den Schriftzeichen zeigte auf, welche Konnotationen durch Zeichen oder Symbole unwillkürlich in einen geschriebenen Text einfließen. Diese Faktoren trugen zu einem bewussteren Umgang mit sprachlichen Äußerungen bei.
Dieses Projekt wurde größtenteils im Kurs Projektmanagement durchgeführt. Es wurde mit den Tools des Projektmanagements gearbeitet, wie mit spez. Arbeitsgruppen, Analysenerstellung schon in der Vorbereitungsphase, genauer Protokollführung, speziellen Techniken zur Teambildung etc.
Ferner wurde mit anderen Sprachfächern fächerübergreifend gearbeitet (Französisch, Deutsch, Latein und Englisch).
Mit den Wissenschafter/innen des Instituts für Sprachwissenschaft der Universität Wien wurde in zwei Phasen intensiv gearbeitet. In der Eingangsphase zur genauen Projektzieldefinition und Überantwortung der Fragebögen sowie sehr intensiv in der Auswertungsphase und während des Abschlussberichts.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen.